Are you a Student or Professional?

27 JAN 2021

Ein Blick aus…Frankfurt

Mae, Vice President im Bereich Regulatory und Audit Management, spricht über ihre internationale Karriere und verrät, warum sie für eine Position in unserer Frankfurter Niederlassung wieder in ihre deutsche Heimat zurückgekehrt ist. 

Mae, nachdem du in unseren Büros in New York und London gearbeitet hast, bist du 2013 nach Frankfurt gezogen. Was war für dich die größte Umstellung?

Ich bin in Deutschland geboren und aufgewachsen, aber durch mein Studium und meine Karriere bei Goldman Sachs war ich 11 Jahre lang im Ausland und habe in Dallas, New York und London gewohnt. Nachdem ich so lange nicht in Deutschland war, dachte ich über eine Rückkehr nach. Glücklicherweise bot sich eine ausgezeichnete Gelegenheit in Frankfurt an und ich bin 2013 wieder hierher gezogen.
Im Vergleich zu meinen früheren Arbeitsplätzen ist Frankfurt eine viel kleinere Niederlassung und das merkt man natürlich sofort. Ich hatte jedoch nicht erwartet, dass ich so viel schneller mit den verschiedenen Bereichen der Firma zusammenarbeiten und sie kennenlernen würde. Die Arbeit hier ist sehr bereichsübergreifend und kollaborativ. Ein weiterer Vorteil einer regionalen Niederlassung ist der Kontakt zu leitenden Angestellten; man hat viel regelmäßiger mit ihnen zu tun.


Kannst du uns etwas über deine Rolle in Frankfurt erzählen? Was sind deine Schwerpunkte?

Einfach ausgedrückt unterstütze ich unseren COO bei allem, was unsere Beziehung zur Europäischen Zentralbank (EZB) betrifft. Durch den Brexit ist unsere Niederlassung in Frankfurt zur Firmenzentrale in Kontinentaleuropa geworden, und da die Goldman Sachs Bank Europe SE jetzt der direkten Aufsicht der EZB untersteht, hat sich der Kontakt verstärkt.

Deshalb haben wir ein zentrales Management eingerichtet, das den Austausch mit der EZB koordiniert – und da komme ich ins Spiel. In dieser Rolle arbeite ich mit zahlreichen Stakeholdern in verschiedenen Bereichen zusammen. Wir wollen sichergehen, dass wir nach außen mit einer Stimme sprechen, und dass es jemanden gibt, der intern einen gesamtheitlichen Überblick hat. Es ist sehr interessant, an den Gesprächen zwischen der Unternehmensleitung und der Regulierungsbehörde teilzunehmen, in denen die Strategie für die Region diskutiert wird.


Was würdest du jemandem raten, der über einen Wechsel in eine regionale GS-Niederlassung nachdenkt?

Wenn man ankommt, sollte man sich ein privates und ein berufliches Netzwerk aufbauen – damit kann man viel erreichen. In Deutschland sprechen alle wirklich gut Englisch, also ist die Sprachbarriere kein Problem. Wichtig ist auch, dass man für neue Erfahrungen offen ist! Ich war mir sicher, dass ich das Großstadtleben vermissen würde. Aber man lernt ganz schnell, das Gemeinschaftsgefühl, den kürzeren Arbeitsweg und die anderen Vorteile einer kleineren Stadt zu schätzen. Im Alltag macht das einen großen Unterschied.

Frankfurt selbst hat sich definitiv verändert, seitdem ich hier aufgewachsen bin. Seit die EZB ihren Hauptsitz hier hat, und auch durch den Brexit, ist die Stadt sehr gewachsen. Außerdem wird sie immer internationaler und bietet viele trendige Restaurants und Läden (in normalen Zeiten!). Es gibt auch jede Menge Natur in der Umgebung wie das Rheingau, das für seinen Riesling berühmt ist, und auch die Alpen sind über die Autobahn nicht so weit entfernt!


Du engagierst dich im Frankfurt Women’s Network. Kannst du uns kurz erzählen, was deine Prioritäten dort sind?

Es ist wichtig, dass man nicht nur ein Netzwerk für Frauen gründet, sondern auch die Unterstützung dafür hat. Unser Women’s Network wird nicht nur von Kolleginnen, sondern divisionsübergreifend von unseren Führungskräften gefördert. Es ist wirklich erfreulich zu sehen, dass sie sich so leidenschaftlich für dieses Thema einsetzen. Diese Leidenschaft spürt man auf jeden Fall auch in ihren Teams.

Was unsere Prioritäten angeht, so konzentrieren wir uns intern viel auf die Bereitstellung von maßgeschneiderten Programmen für die Förderung unserer Mitglieder. Die Themen reichen dabei von Kommunikationsfähigkeiten bis zum Kennenlernen verschiedener Geschäftsbereiche der Firma. Wir bitten auch Mitglieder der globalen Unternehmensleitung, zu unserem Netzwerk beizutragen und an Kundenveranstaltungen teilzunehmen. Einmal haben wir beispielsweise ein Event für unsere weiblichen Kundinnen organisiert, bei dem Kathy Matsui über ihre Forschung zum Thema Womenomics sprach – das positive Feedback, das wir danach erhielten, war enorm.


Wie ist es dir gelungen, im letzten Jahr eine gesunde Work-Life-Balance zu bewahren?

Besonders wichtig für mich war es, mich an eine Routine zu halten. Ich stehe jeden Morgen auf und mache mich so fertig, als ob ich ins Büro gehen würde. Ich beginne meinen Tag am Schreibtisch, so wie ich es normalerweise auch machen würde. Regelmäßiger Sport und gesunde Ernährung helfen ebenfalls dabei, resilient zu bleiben – das klingt ganz einfach, aber für mich war es sehr hilfreich, mich darauf zu fokussieren.

Zudem natürlich auch den Kontakt mit Freunden und Kollegen aufrechtzuerhalten – ich bin von Natur aus ein geselliger Mensch und deshalb ist mir da